Über mich

Ich wuchs auf mit immer wiederkehrenden Schmerzen in Form von Migräne und – wie sich später herausstellte – Fibromyalgie. Die Ärzte taten ihr Bestes. Meine Eltern natürlich auch. Aber letztlich wurde es zur unangenehmen Normalität, dass nur entsprechende Schmerzmittel mir eine kurze Linderung in Form von unruhigem Schlaf bieten konnten.

Mein Studium der Geschichte verlief trotz großen Interesses eher lau: Die Migräne kam immer häufiger und zwei Mal Fehlen reichte damals trotz erfolgreicher Hausarbeiten aus, damit ein Seminar nicht anerkannt wurde. Zu den Schmerzen kamen Konzentrationsschwierigkeiten und natürlich Selbstzweifel.

Ich machte mich auf die Suche. Da mir andere Methoden nicht wirklich geholfen hatten und ich schon damals für feinstoffliche Themen offen war, versuchte ich es mit einer Reiki-Ausbildung. Zum ersten Mal erfuhr ich zumindest tatsächliche Linderung bei einem Anfall. Ich fuhr in der Ausbildung fort und – ich liebe Lernen – hörte nicht auf, bis ich den Lehrergrad erreicht hatte.

Dabei kam in mir der Wunsch auf, diese Behandlungsmöglichkeit Anderen zukommen zu lassen. Zu jener Zeit durfte man das nur als Heilpraktiker. Da ich mich schon immer auch für Medizin interessiert hatte, begann ich mit der Ausbildung. Schon während der Ausbildung nahm ich an Fortbildungen in Therapiemethoden teil und lernte dabei körperliche kennen und lieben.

Nach meiner Prüfung vor dem Gesundheitsamt absolvierte ich eine Assistenzzeit in der Naturheilpraxis Schlutt in Recklinghausen. Eine wunderbare und sehr inspirierende Zeit, wenn man von der noch immer vorhandenen Migräne und dem daraus folgenden zunehmenden Überforderungsgefühl absieht. Aber was ich lernte: Ich kannte das Gefühl.

Ich war selbst allzu oft von Behandlern wie Bekannten mit nachsichtigem Lächeln oder Genervtheit angesehen worden, da ich „schon wieder mit Migräne ankam“. Mitten in einer heftigen Migräne-Attacke beglückwünscht zu werden, dass man ja „vollkommen gesund“ sei und „keinen Grund“ für Migräne hätte, ist nur bedingt hilfreich. Das wusste ich sehr genau.

Ich weiß auch, wie sehr genervt man auch noch von sich selbst sein kann. „Schon wieder“ Migräne, „schon wieder“ absagen, vertrösten, Verzögerung. Schon wieder Schmerzen. Schon wieder „mich erklären“ müssen. Und dann schon wieder nicht zugehört bekommen.

Glücklicherweise, mit viel Arbeit an mir selbst, Therapie und Therapien, bin ich mittlerweile fast gänzlich Migräne-frei. (Sie werden verstehen, dass ich hier auf Holz klopfe.) Ich habe sehr gute Ärzte und andere Behandler kennengelernt und bin dankbar für jeden und jede davon.

Über die Zeit kamen die Diagnosen ADHS und Hochsensibilität hinzu. Endlich hatte ich eine Erklärung, oder viel mehr, einen Namen für meine sehr spezielle Form von Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Konzentrations…fähigkeit.

Das alles fließt in meine Arbeit und meine Herangehensweise daran:

Ich höre zu und tue mein Bestes zu verstehen. Natürlich habe ich meine eigenen Einstellungen und meine Position, doch sehe ich sie als Anker für mich. Manchmal braucht es einfach jemanden, der zuhört. Immer braucht es Zuhören, um ein Stück des Weges mitzugehen und helfen zu können.
Ich greife auf verschiedene Fähigkeiten und Verfahren zurück, denn es gibt kein Allheilmittel, aber viele mögliche Wege. Es gilt, das individuell Passende zu finden.